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Die 4 systemischen Interaktionsebenen

Strukturen und Beziehungen verändern sich rasant und permanent – und zwar nicht linear, kausal und evolutionär, sondern netzartig, zirkulär und komplex. Die flexible, hybride Organisation der Zukunft lässt sich nur systemisch zum Erfolg führen, denn der systemische Führungsansatz ist die Antwort auf die externen und systeminternen Anforderungen an Führung. Sie setzt im Inneren des Systems an und zwingt der Organisation keine starren Strukturen auf. Gleichzeitig ist eine systemische Führung in der Lage, schnell und flexibel auf Veränderungen der Umwelt zu reagieren. Sie begrüßt den Wandel und agiert mit Verstand und Gefühl, mit emotionaler Intelligenz und wirtschaftlichem Sachverstand.

Die Führungskraft kann mit den Grundsätzen und Methoden der systemischen Führung alle sachlichen und persönlichen Zusammenhänge, Gruppendynamiken, Rückkopplungen und Abhängigkeiten der komplexen, netzwerkartigen Organisation des 21. Jahrhunderts optimal in ihre Arbeit einbeziehen und sowohl Wertschätzung als auch Wertschöpfung generieren. Die systemische Führungskraft sieht das Unternehmen als komplexes System, welches auf Grund seiner Eigendynamik nicht im klassischen Sinne zu führen ist. Denn die in Organisationen entstandenen Kulturen und Strukturen sind zu komplex und entziehen sich klassischen Steuerungsvorstellungen. Zudem werden Systeme nicht isoliert von ihrer Umwelt betrachtet, sondern in ihren Interaktionen. Die zentrale Aufgabe der systemischen Führungskraft ist es daher, Veränderungen in dem System Organisationanzustoßen. Dabei beobachtet und analysiert die systemische Führungskraft die wechselseitigen Beziehungen in und von System und setzt Impulse um die Organisation in eine Richtung zu leiten. Die Kunst dabei ist nicht, ein System zu managen, sondern dessen Beziehungen. Das erreicht sie dadurch, indem sie die richtigen Menschen miteinander vernetzt, für Sorgfalt bei der Kommunikation sorgt und dem System Informationen bereitstellt, über die es noch nicht verfügt.Zudem führt die systemische Führungskraft individuell und hat einen eigenen, flexiblen Stil hat den sie den Gegebenheiten, der Organisation und den Menschen, die sie führt, anpassen kann, statt nur schematisch mit standardisierten Werkzeugen zu arbeiten. Das setzt voraus, die Unbestimmtheit und Unsicherheit, die komplexen Systemen innewohnt, zu akzeptieren. Richtungen, Ziele und Veränderungen lassen sich auch nicht zuverlässig planen, weil die Konsequenzen in der Regel nicht absehbar sind. Deshalb sind eine gute Intuition und ein gewisses Maß an Risikobereitschaft wichtige Wesenszüge von systemischen Führungskräften, ebenso wie die Anerkennung von Ambivalenzen und die Akzeptanz vieler paralleler Wirklichkeiten, die alle „richtig“ sind, der Ausgleich von Geben und Nehmen und der Vorrang des Früheren vor dem Späteren. Außerdem halte ich es für wichtig, das Diktat der Rationalität aufzugeben und die Emotionalität von Menschen, auch und gerade von Führungskräften selbst, zu akzeptieren. Systemisch denkende Führungskräfte wissen, dass menschliche Handlungen und Entscheidungen zu einem großen Teil unbewusst und emotional ablaufen und sich oft – wenn überhaupt – nur indirekt steuern lassen. Sie betrachten zugleich sachliche, zeitliche und soziale Verknüpfungen. 

Systemisch führen bedeutet einerseits, menschlich, emotional und beziehungsorientiert zu führen. Systemisch führen heißt andererseits, dem System Regeln und Grenzen vorzugeben sowie durch gezielte Interventionen und Impulse Veränderungen anzuregen.Aus beiden Facetten entsteht eine hoch wirksame Kombination der menschlichen und der leistungsorientierten Perspektive des Führens.

Die systemische Führungskraft ist sich bewusst, dass sie sich selbst (Person/Individuum), die Anderen (Team/Gruppe), das Geschäft (Unternehmen/Organisation) und in der Umwelt (Umwelt/Gesellschaft) führt.

Sie kennt ihren Führungsstil und ihr Wertesystem und weiß, dass diese Faktoren das zu führende Team und damit das Gruppenergebnis maßgeblich beeinflussen. Die betriebswirtschaftlichen Messgrößen in dem Unternehmen, wie Umsatz, Ergebnis und Rendite sind wiederum „Produkt“ der Teamleistung. Eine besondere Herausforderung für die systemisch denkende Führungskraft ist die Berücksichtigung der Umwelt: Das Unternehmen ist Teil eines größeren Ganzen und daher berücksichtigt sie bei ihren Entscheidungen auch die Wechselwirkungen zwischen dem Unternehmen und dem übergeordneten Systems „Umwelt“. Zudem ist die systemische Führungskraft bestrebt, den Einfluss der Umwelt auf die einzelnen Personen im Unternehmen und damit wieder auf das Team und die gesamte Organisation mit einzubeziehen. Denn sie weiß, dass sie selbst und die Mitarbeiter durch die Umwelt in ihrem Wahrnehmen, Denken und Handeln maßgeblich beeinflusst werden. Zentral für die systemischen Interaktionseben ist der Sinn, der gleichermaßen auf die 4 Ebenen „Person/Individuum“, „Team/Gruppe“, „Unternehmen/Organisation“ und „Umwelt/Gesellschaft“ wirkt. So ergibt sich das Bild der sich kreisförmig beeinflussenden vier systemischen Interaktionsebenen.