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Die Mentalität des Unterlassens

Beitrag von Daniel F. Pinnow |

Immer öfters gewinne ich seit einiger Zeit den Eindruck, dass unsere aktuellen Entscheidungsträger in Politik, Wirtschaft und Ministerialbürokratie anstelle aktiven Handelns und Umsetzung von Entscheidungen, die nach langwierigen Diskussionen und Verhandlungen oft in Minimalkompromissen gewonnen, diese in einem Schneckentempo umgesetzt werden, dass eher an Unterlassung grenzt.

Die Frage, die sich mir stellt ist: Woher kommt diese Mentalität des Unterlassens unserer aktuellen Entscheidungsträger in Politik, Wirtschaft und Beamtentum?

Ich bin der festen Überzeugung, dass dies hauptsächlich mit deren Sozialisation und Erfahrungswelt zu tun hat. Diese ist oft von kurzfristigem Denken geprägt. Viele Entscheidungen werden auf Basis von Wahlperioden oder Quartalszahlen getroffen, ohne Rücksicht auf langfristige Folgen oder Nachhaltigkeit. Diese Mentalität wird oft durch politische Rahmenbedingungen und Anreizsysteme verstärkt, die kurzfristigen Erfolg belohnen und langfristige Planung und Investitionen entmutigen.

Im Grunde ist dies auch keine neue Erkenntnis, viel entscheidender wäre jedoch die Frage, welche Lösungsansätze gibt es, damit sich die Mentalitäten, Einstellungen und Haltungen dieser Entscheidungsträger ändern können ? Die folgenden 7 Punkte könnten hier ein Ansatz sein:

  1. Veränderung der politischen Rahmenbedingungen: Die Förderung von nachhaltigen Investitionen durch Steuervorteile kann dazu beitragen, dass Unternehmen langfristiger denken und handeln. Eine bessere Infrastrukturplanung kann dazu beitragen, dass Unternehmen ihre langfristigen Investitionspläne besser umsetzen können und dadurch langfristigen Erfolg erzielen. Die Förderung von innovativen, zukunftsorientierten Geschäftsmodellen kann dazu beitragen, dass Unternehmen sich auf die Zukunft ausrichten und somit auch langfristig erfolgreich sind.
  2. Veränderung der Anreizsysteme in Unternehmen: Bonuszahlungen und Mitarbeiterbeteiligungen können dazu beitragen, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristiger denken und handeln. Eine Unternehmenskultur, die langfristiges Denken und Handeln belohnt, kann dazu beitragen, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter motiviert sind, langfristige Entscheidungen zu treffen.
  3. Neue Technologien und Innovationen: Neue Technologien und innovative Geschäftsmodelle können dazu beitragen, nachhaltigere Entscheidungen zu fördern. Hier können beispielsweise digitale Plattformen, Sharing-Economy-Modelle oder Kreislaufwirtschaftsansätze eingesetzt werden.
  4. Stakeholder Engagement: Einbeziehung der Interessen und Bedürfnisse aller relevanten Stakeholder kann dazu beitragen, eine ganzheitlichere und nachhaltigere Entscheidungsfindung zu fördern. Hier können partizipative Prozesse wie Dialogforen, Bürgerbeteiligung oder kooperative Planungsverfahren eingesetzt werden.
  5. Bildung und Sensibilisierung: Bildungsprogramme können dazu beitragen, dass Menschen ein Verständnis für Nachhaltigkeit und langfristige Planung entwickeln. Sensibilisierungskampagnen können dazu beitragen, dass die Öffentlichkeit die Wichtigkeit von Nachhaltigkeit und langfristiger Planung erkennt und somit politischen Druck auf Entscheidungsträger ausübt.
  6. Transparenz und Kommunikation: Eine offene und transparente Kommunikation von Entscheidungsprozessen und -ergebnissen kann dazu beitragen, Vertrauen aufzubauen und eine breitere Akzeptanz für langfristigere Entscheidungen zu schaffen. Hier können beispielsweise öffentliche Berichterstattung, Bürgerinformation oder Social-Media-Kampagnen genutzt werden.
  7. Verantwortungsbewusstsein: Eine bewusstere und verantwortungsvollere Herangehensweise an Entscheidungen kann dazu beitragen, die langfristigen Auswirkungen von Entscheidungen zu berücksichtigen. Hier können Schulungen, Zertifizierungen oder Nachhaltigkeitsaudits eingesetzt werden.

Es ist wichtig zu betonen, dass die genannten Lösungsansätze nicht isoliert betrachtet werden sollten, sondern vielmehr in Kombination eingesetzt werden können, um eine nachhaltige Veränderung zu bewirken. Weiterhin muss berücksichtigt werden, dass eine Veränderung der Mentalität ein Prozess ist, der Zeit, Geduld und Ausdauer erfordert. Es bedarf einer ganzheitlichen und langfristigen Perspektive, um langfristigere Entscheidungen zu fördern und eine nachhaltige Zukunft zu gestalten.