Diversität in Unternehmen – der Erfolgsgarant?
Sie haben es sicherlich schon mitbekommen – das Wort Diversity ist in aller Munde. Diversity (oder zu Deutsch Diversität) sowie Vielfalt sind die neuen Trendwörter – und das in allen Lebensbereichen. So versuchen heutzutage auch Arbeitgeber verstärkt attraktiver zu werden, indem sie sich für mehr Diversität und Vielfalt in Unternehmen einsetzen.
Denn Diversität und Vielfalt hat viele Vorteile: Heterogenität bringt Kreativität und Innovation. Kulturelle Vielfalt schafft neue Perspektiven und baut Diskriminierung und Intoleranz ab. Fachkräfte gewinnen und erfolgreicher zusammen zu arbeiten in einer diversen Belegschaft, so lautet die Devise.
Diversität am Arbeitsplatz bringt außerdem Wirtschaftswachstum. Das haben zahlreiche Studien ergeben. Bereits im Jahre 2015 und 2018 fand McKinsey heraus, dass diversere Unternehmen höhere Gewinne erzielen. Demnach besteht eine „überraschend hohe Korrelation“ (McKinsey 2011, 2015, 2018) zwischen höherem Frauenanteil und ethnischer Vielfalt in der Führungsebene und dem Anstieg des Gewinns als im Vergleich zu Unternehmen ohne Diversität im Topmanagement.Dabei ist Diversität mehr als nur das zahlenmäßige Verhältnis von Frauen und Männern auf Führungsebenen. Bereits über 3.900 Unternehmen und Institutionen mit 14 Millionen Beschäftigten haben in Deutschland die sogenannte Charta der Vielfalt unterzeichnet. Mit ihrer Unterzeichnung verpflichten sie sich, Vielfalt und Wertschätzung in der Arbeitswelt zu fördern. Dabei soll ein Arbeitsumfeld geschaffen werden, in dem nicht nur Menschen mit Behinderung und Migrationsgeschichte inkludiert werden. Diversität findet auf so vielen Ebenen statt und ist nicht immer sichtbar. Wertschätzung und Gleichstellung unter Mitarbeitern sollte auch unabhängig von Alter, Geschlecht und geschlechtlicher Identität (dem sogenannten Gender) sowie Religion und Weltanschauung, sexueller Orientierung und sozialer Herkunft erfolgen.
Immer mehr Unternehmen bemühen sich deshalb um Diversität. Jedoch wirkt dieser Ansatz manchmal wie aus Eigennutz. 2018 sorgte der Modekonzern H&M weltweit mit einer Werbekampagne für viel Empörung. So wurde zwar ein Schwarzer Junge als diverses Gesicht für ein Cover abgebildet, jedoch zierte auf dem Kinderpullover die Aufschrift „Coolest Monkey in the Jungle“ („Coolster Affe im Dschungel“). Es kam zu massiven Rassismusvorwürfen und das ausgerechnet bei einem Modegiganten, der sich weltweit als modernes und interkulturelles Unternehmen präsentiert. H&M musste sich daraufhin öffentlich für seine Kampagne entschuldigen und eilig einen Diversity Manager einstellen. Unter diesen Umständen ein sogenanntes Diversity Management im Unternehmen einzuführen, führt jedoch nur zum ohnehin unausweichlichen Imageverlust herbei.
Ein im Voraus sorgfältig ausgewähltes Diversity Management hätte dies wohlmöglich präventiert. Denn es können neben Beschädigung des Employer Brandings und Verlust der Attraktivität auch weitere Schäden, wie Gewinneinbußen, Rücklauf der internationalen Wettbewerbsfähigkeit sowie Fachkräftemangel, entstehen. Schlussendlich punkten Unternehmen also mit vielfältigen Teams. Allein jedoch mit Diversität zu werben, reicht nicht aus. Diversität und Vielfalt überwindet Brücken und Diversität fördert man, indem man sie sichtbar macht.
Unbewusster Diskriminierung kann dabei durch bewusste Maßnahmen entgegensteuert werden, wie beispielsweise durch die Einführung von Quoten und anonymen Bewerbungen. Darüber hinaus sind individuelle Maßnahmen nicht zu unterschätzen. So nehmen deshalb einige Konzerne bewusst am Christopher Street Day teil. Dadurch fahren jährlich Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender – und Queere-Mitarbeiter von Unternehmen wie Bosch, Siemens, Daimler und Bayer bei den bunten Paraden mit. Ganz nach dem Motto: Diversität feiern, nicht verstecken!
Gerne unterstützen wir Sie dabei, eine bessere Führungskraft zu werden – ob in einem unserer offenen Seminare oder in einem Führungskräfte-Coaching.
Quelle zu McKinsey Studie:
Quelle zur Charta der Vielfalt:
https://www.charta-der-vielfalt.de/ueber-uns/ueber-die-initiative/
Quelle zu H&M Skandal:
Quelle zur Diskriminierung:
https://www.bpb.de/apuz/221588/ungleichheiten-und-diskriminierung-auf-dem-arbeitsmarkt
Quelle zu LGBTQI: