Systemische Führung für die Organisation der Zukunft - Selbstorganisation
„Wer sich selbst nicht zu führen versteht, kann auch andere nicht führen.“
(Alfred Herrhausen)
Um in den neuen Systemen von Organisation und Kommunikation führen zu können, ist es entscheidend zu wissen, was ich als Führungskraft will und wie ich die gesteckten Ziele erreiche. Ich muss in der Lage sein, Menschen Visionen zu vermitteln, sie begeistern für das gemeinsame Ziel und sie mitnehmen auf dem Weg dahin. Um dies zu können, braucht es mehr als das Wissen um Bilanzen und Gewinne. Es setzt voraus, dass ich mir meines Selbst und des Selbst der Anderen um mich herum bewusst bin. Auch muss ich mein Unternehmen und die Umwelt, in der es sich bewegt, kennen und in meine Überlegungen einbeziehen.
Der vom Autor entwickelte systemische Ansatz betrachtet Führung als ganzheitliches Phänomen, richtet den Blick dabei aber zugleich gezielt auf eine Größe, die bei anderen Ansätzen ein blinder Fleck im Auge des Betrachters bleibt: die Führungskraft selbst. Seminare und Qualifizierungsprogramme, wie sie die Akademie durchführt, setzen auf die Entwicklung von Führungseigenschaften wie Konfliktfähigkeit, Kreativität und Selbstverantwortung. Dabei gehen wir davon aus, dass erfolgreiches Lernen, insbesondere im Bereich menschlichen Verhaltens, vor allem durch Reflexion, Beobachtung und das eigene Erleben gewährleistet wird.
Zu den Kernkompetenzen einer Führungskraft gehören Kontaktfähigkeit und gute Kommunikation, die Begabung Sinn zu stiften und diesen auch zu vermitteln. Dazu ist es entscheidend, das eigene Denken und Tun zu reflektieren. Führungskräfte müssen mit Präzision, Klarheit und Leidenschaft ihre Mitarbeiter bewegen und anstoßen, Entscheidungen treffen und diese kontrollieren. Management-Vordenker Peter Drucker hat stets betont, dass eine Führungskraft zu allererst sich selbst führen muss.
Wer gut führen will, muss sich also zuerst selbst kennen- und führen lernen. Konsequente Selbstwahrnehmung zählt zu den wichtigsten Bausteinen des modernen Managements. Sich und andere zu führen, beginnt mit Selbstreflexion, mit der Suche nach Ursachen und Herkunft der eigenen Denk- und Gefühlsstrukturen, nach persönlichen Glaubenssätzen und ihrer Aktualität. Ein Leader stellt sich immer wieder selbst auf den Prüfstand: Wie gehe ich als Führungskraft mit Macht, Einfluss, Konkurrenz, Leistung, Druck, Schwächen und Gefühlen um und wie bestimmen diese Verhaltensweisen die Team- und Unternehmenskultur?