Wir stellen vor: Kerstin Bollinger, unsere Expertin im Bereich der Kommunikation und Konfliktlösung.
Die Diplom Sozialwissenschaftlerin Kerstin Bollinger hat bereits eigene langjährige Führungserfahrung und ist seit 2008 Inhaberin von Bollinger Training. Die „Akademie für systemische Führung“ (dp-Akademie) bereichert Frau Bollinger durch Trainings, wie „Konflikte gewinnbringend lösen“ oder das „TOP-LEADER 1“ welches Sie zusammen mit dem Gründer der dp-Akademie Daniel F. Pinnow durchführt.
Systemisch Führen, so wie Frau Bollinger es versteht, ist eher eine Haltung als eine Methode.
Der systemische Blick hilft Führungskräften das Ganze zu erfassen. Auch die Dinge, die nicht sofort ins Auge fallen wie Beziehungen, Verstrickungen, Macht und Ohnmacht, Engagement und Vertrauen.
Die Führungskraft versteht sich dabei als Teil eines komplexen Systems in dem es nicht die eine "Wahrheit" gibt. Vielmehr geht es darum Wirkungszusammenhänge und unterschiedliche Wahrnehmungen zu analysieren, zu verstehen und dadurch für sich nutzbar zu machen.
- „So kann Führung wirksam werden, denn die traditionelle Steuerung und Führung von „oben nach unten“ greift schon lange nicht mehr.“
Wir haben Frau Bollinger gefragt, was für Sie an der dp-Akademie besonders ist, woraufhin sie die Reduktion des Seminarangebots auf das Wesentliche nannte. Daniel F. Pinnow ist von dem Ansatz der Systemischen Führung so überzeugt, dass es kein Überangebot gibt und nicht jeder Weiterbildungs-Hype in das Programm aufgenommen wird.
Bei der Akademie für Systemische Führung wird mit Überzeugung an dem festgehalten, was den Teilnehmern nachhaltig etwas für ihre persönliche Weiterentwicklung als Führungskraft bringt.
Frau Bollinger, wo sehen Sie die Arbeitswelt in 10 Jahren und was wird dringend notwendig sein?
„Überall wird digitalisiert und reorganisiert – angeblich um flexibler zu werden. Dabei sollte nach wie vor unbedingt der Mensch im Mittelpunkt stehen!
Eins ist nicht zu leugnen: Führungskräfte brauchen mehr Freiheiten, um mit dem permanenten Wandel umgehen zu können. Doch diese Freiheiten werden zu oft im Außen gesucht, obwohl sich das Geschäft nach wie vor zwischen Führungskraft, Mitarbeiter und Kunde abspielt. Drei Ecken, drei Menschen. Deshalb können wir in der Führung eben nicht alles ausblenden, was menschlich ist. Wir können nicht überall auf Hierarchien verzichten, solange es Menschen gibt, die geführt werden wollen.
Wir können nicht die direkte Kommunikation abschaffen, nur weil es E-Mail und Skype gibt.
Wir können nicht ignorieren, was unsere Kunden brauchen, nur weil der Chatbot billiger ist als der Mitarbeiter am Telefon. Wir können keine neuen Wege einschlagen, wenn keiner mehr mitkommt.
Erst wenn die Freiheit im Unternehmen sinnvoll verteilt ist und alle an einem Strang ziehen, ist es überhaupt sinnvoll, neue Wege zu gehen.
Dann klappt es auch mit Digitalisierung, Disruption und Reorganisation. Mit den Menschen, nicht ohne sie – und schon gar nicht gegen sie.“